Was mir von Marburg/Maribor bleibt, ist sicher die "Alte Rebe". Seit 400 Jahren wächst sie dort gehätschelt und gepflegt.
Das ist Weltrekord und wird vom Guinessbuch entsprechend gewürdigt sowie im Museum dokumentiert.
Die Altstadt ist nett und überhaupt nicht Châletstil, den ich eigentlich von einem Veranstaltungsort des Weltcup-Ski-Zirkusses erwartet hätte.
Prunkbauten verströmen noch den Duft vergangener Zeiten. Österreich!
Ein gegenseitig heikles Thema. Ich lasse es.
Auf jeden Fall ist der Wille der Slovenen da, sich hochzukämpfen.
Da und dort begegnet man erstaunlicher Innovation. Diese lässt mich in das brandneu renovierte Hotel Maribor eintreten. Trendige Bar/ Bisto
und Gewölberestaurant...
und dann die Toilette. Etwas vom Coolsten, was mir zu diesem Thema je begenet ist.
Zuerst ist ein schweres Eisentor aufzuschieben (geht aber leicht). Man steht in einem mehrheitlich schwarz gekachelten Raum mit weiteren Eisentüren,
fast ein Verliess. (leider fotomässig schlecht zu erfassen) und jetzt der ultimative Hype, die Dyson-Wasser-Trockner-Kombi-Armatur. Es braucht sogar eine Anleitung, zum Händewaschen, so modern ist der " Propeller". Hände zentriert unter die Mitte halten. Wasser rieselt wohltemperiert durch die Finger. Jetzt nur nicht nach Tüchern äugen... nein... Hände nach links und rechts unter die waagrechten Elemente halten und die Beföhnung startet. Einfach sensationell.
Nach diesem Hightecherlebnis ist die Entdeckung eines Knopfladens gerade wieder Nostalgie. Das gab es doch noch bei uns zuhause im " Wullestübli". 20 Jahre her. Tempi passati.
Mit Tempo statt Tempi geht es nach dieser Stippvisite wieder in die österreichische Steiermark.
TAXI Petra steuert mich in scharfen 25 Minuten wieder über die grüne Grenze nach Ehrenhausen, wohin ich mich wohl nie verirrt hätte,
wenn ich nicht ein zauberhaftes Schloss auf einer Buchungsplattform entdeckt hätte.
Das Georgischloss leuchtet in heiterem Gelb mit dem knütschblauen
Himmel um die Wette.
Wer einmal in einem richtigen Schloss übernachten möchte: "This is a place." Die Anreise im eigenen
Auto ist allerdings ratsam, denn der Besuch von Gaststätten und der Weingegend erfordert Mobilität.
Das Schloss ist eigentlich eine Eventlokation für Hochzeiten und Feste. So gesehen ist es kein Hotel, sondern ein Garni, verfügt also über keine Restauration.
Diese wird im Dorf unten beim Kirchenwirt (wie viele Gaststätten Mo/Di geschlossen) angeboten. Gute Küche, schönes Plätzchen neben der Kirche (die dank gemeindlicher Illumination, in überraschendem Grün erstrahlt),
augenschmausige Bar.
Wer das grösste Zimmer im
Schlossareal möchte, bucht die Suite im Nebengebäude mit Platz wie im Ballettsaal.
Oder .... klopf ... klopf...
doch lieber im Hauptgebäude nächtigen, um zu Mitternacht in der Heiratskapelle im 1. Stock
zu reflektieren
oder im Treppenhaus nach dem Schlossgespenst Ausschau zu halten?
Stufe um Stufe... an der schmideisernen Laterne vorbei. Ihr Licht wirft ornamentale dunkelvibrierende
Schatten an die Wand.
Ich erreiche den Turm...Die Aussicht.... Sternenglitzer. Eine leise Stimme: "Rapunzel .... Rapunzel .... lass Dein Haar herunter!"
Ich lächle.... nur im Traum ... einen Augenblick:
Principessa sein.
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Rena Fassbind (Samstag, 29 Juli 2017 19:25)
Üppig dekorierte Schlösser erinnern an alte Zeiten: es dünkt mich, in einem andern Leben warst du eine richtige Prinzessin! Doch geniesst du den Lebensstandard der heutigen Zeit, oder?
Dorte (Samstag, 29 Juli 2017 21:50)
Wieder ein lustiger und aufschlussreicher Bericht. Die Dyson-Wasser-Trockner-Kombi-Armatur gibt es aber schon seit Jahren in Zug bei der Polizei an der Aa ;-)!!