Kupferhaars Donaufahrt I

Wir waren erst wenige Meter ab Passau gefahren und blinzelten auf das Wasser der Donau. Die untergehende Sonne liess die Strahlen in ihren zauberhaften Locken verfangen. Kupferhaar. 

Das war am 1. September…. und vero… ich war so beschäftigt, dass an Schreiben nicht zu denken war. Kupferhaar und ich unternehmen eine Donaufahrt. Ich bin sicher, viele blättern wie ich in den Katalogen… studieren diese Schifffahrten …. soll ich oder nicht? Was läuft da so ab? Gerne gebe ich deshalb einfach einmal einen vertieften Einblick in eine solche Tour. Also kommt mit.

Tag 1

Die „Princess Exellence“ wird in Passau auf uns warten. Wenn schon „Princess“ denke ich, buche ich den Königsklassebus für die Anfahrt. Viel Beinfreiheit und sehr bequeme Sitze verwöhnen uns auf der Reise, die von 8.30 - 17 Uhr dauert. Natürlich gibt es Stopps und ein Mittagessen in einem Gasthof (nicht inbegriffen). 

Die Fahrt kommt mir gar nicht so lange vor und schon bald ertönt im Bus die mit österreichischer Höflichkeit durchtränkte Stimme von Chris, dem Tourmanager. Er, den ich (mea culpa) in den ersten Minuten mit seinem blonden Langhaarschnitt, schwarzem Jeans-Shirt-Outfit und roter Lesebrille eher in den Bereich des Showbiz platziere, wird noch seine weiteren Talente freigeben. Seine Dauerfröhlichkeit kombiniert mit profundem Wissen, Humor und einer sehr grosszügigen Prise von philosophischen Ansätzen wird mich bald als amüsierte und contemplative Zuhörerin gewinnen. 

Die Einschiffung erfolgt flott. Die Koffer werden in die Kabinen gebracht. Nada für uns zu tun. Nur am Welcomegetränk nippen und Häppchen kosten. 

Und da sind wir jetzt wieder auf Deck. Das „Leinen los“ erfolgt würdevoll. Chris betätigt die Bordlautsprecher. Johann Stauss „blaue Donau“ überrollt gehaltvoll den Liegestuhl, auf dem ich mich in Nichtstuer-Manier geschlenzt habe. 

Es geht noch an einigen malerischen Dörfern vorbei… 

schliesslich die erste Schleuse. Wir sinken und nach 30 Minuten schieben sich die Eisentore auf.

Auch der Speisesaal öffnet die Schleusen…

Der Gong ertönt. 

Natürlich sind alle gespannt. Wo sitzt wer. Wir haben Glück. Weltgewandte Tisch-Begleitung. Je länger die Fahrt dauert, desto spannender und abenteuerlicher werden die Lebensgeschichten werden, ergänzt mit Pleiten Pech und Pannen,  Restaurantsadressen und Reisetipps.

Zidane, der nicht Fussball spielt, aber charmant serviert, fährt mit der gefährlich voluminösen Speisekarte auf. 

Hier findet jeder etwas. Die Weinwahl offen ist wie immer limitiert. Flaschenweine stammen von diversen Provenienzen und bieten eine interessante Auswahl. 

Mein Abend wird sich nicht lange dahinziehen. Der Pianist Lupo in der Lounge betreibt ein einsames Spiel. Ich will in die Kissen… das Programm für morgen liegt auf dem Duvet…