Kupferhaars Donaufahrt III


Tag 3


Zwischenzeitlich wissen wir wie der Hase läuft. Stadtrundgang/fahrt: 

Start 8.30 Uhr.

WIEN BLEIBT WIEN!


Es gäbe so vieles zu begucken. Es muss bei einer Auswahl bleiben. Wir steigen beim Volksgarten aus. 

Da finde ich die Idee der Stadtgärtnerei herzig, dass man Patenschaften für Rosenbäumchen übernehmen kann. Hier können die Göttis auch einen Spruch oder einen Gedanken an liebe Menschen anbringen lassen. 

Ein kurzes Servus gibt es auch mit der Hofburg, der Kärntnerstrasse, und dem Stephansdom. Den Höhepunkt bildet die Einkehr im berühmten Café CENTRAL. 

Der Tourdirektor Chris hat uns schon vorgängig in die Wiener Kaffehauskultur eingeweiht. Die Schweizer und Deutschen trinken einen Kaffe!  Punkt. Die Wiener nen Kaffeeeeeeeee. Da versprüht schon die Aussprache eine Lebenseinstellung. Das ist nicht Verpflegung, Koffeinkick oder Znünipause. Das ist Zelebration… das ist Zeit….das ist Konversation…

das ist sündiges Geniessen…

das ist Zeitunglesen…. 

das ist Peoplewatching. 

Dass die weissbefrackten Ober mehrheitlich grantig auftreten, sie arrogante Blicke losschicken können, während ihnen die Brille auf die Nasenspitze rutscht, wenn man einen Cappucino bestellt. „Des haben wir ned“! ohne „gnä Frau“ anzuhängen. Das gehört zum Erlebnis. Wer es amüsiert überstanden hat, darf dann getrost mit einem korrekt bestellten „Kapuziner“ (Cappuccino) so lange bleiben, wie es passt. 

Im Café Central ist die Verlockung gross, in den orientalisch angehauchten Hallen noch etwas zu verweilen. Die offerierte Sachertorte (unabdingbar mit Schlagobers serviert), dient mir als vorgezogenes Mittagessen. 

Der Rundgang endet hier. 

Wer möchte, wird zurück zur Princess gebracht. Wir ziehen individuell weiter. Nach Melk möchten wir noch eine zweite prachtvolle Bücher - Schatzkammer besuchen. Die Österreichische Nationalbibliothek im Hofbezirk. 

Diese gesammelten Gedanken unter geschmückten Kuppeln strahlen eine wissende Ruhe aus. 

Die Globen. Das cognitio terrae. Das Wissen der Erde. Ich bin berührt. 

Draussen rollt das Leben und brennt die Sonn. Der Asphalt scheint zu schmelzen. 

Da ist eine Zitronenlimonade auf der Terrasse des Palmenhauses erquicklich vor dem angedachten Spaziergang zum Naschmarkt, der auch schon bessere Zeiten gesehen haben muss. 

Selbstverständlich sind alle nach Schweizer Manier rechtzeitig zur Abfahrt wieder an Bord. Zur Apérotime strömen die Passagiere auf das Sonnendeck. Chris wird die Durchfahrt der Schleuse Freudenstadt live kommentieren. 

Orchestriert vom Sunset hinter technischer Kulisse.  

Das Abendessen wird nicht ausufern, denn um 21 Uhr ist die  Passage durch das nächtliche Bratislava angekündigt. 

Von weitem leuchtet die Pressbug und je näher wir sanft herangleiten, umso intensiver werden die Spiegelungen der Lichter. 

Mein magic Moment.

Bildergalerie Wien und Bratislava by night:

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Albert Müller (Montag, 09 September 2024 11:02)

    Alles wunderbar - aber nach dem Genuss einer Sachertorte hätte ich genug...

  • #2

    Oswald (Montag, 09 September 2024 16:00)

    Tolle Bilder toll beschrieben.
    Besten Dank

  • #3

    Rena de la casa (Dienstag, 10 September 2024 13:42)

    Herrlich, wie du uns die kulturellen Geheimtipps weitergibst, dabei die kulinarische Seite nicht vergisst!
    Das Kupferhaar geniessts?